Dreiteiliges Figurenensemble vorm Antoniuskloster
In einer kleinen Feierstunde haben die Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe am Freitag, 13. Oktober 2017, vor ihrem Kloster in Lüdinghausen drei Skulpturen willkommen geheißen. Die vor 20 Jahren von dem Koblenzer Künstler Josef Welling geschaffenen Bronzeplastiken zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus und standen bis vor wenigen Wochen noch in Mönchengladbach. „Der Konvent im Haus Portiuncula wurde aufgelöst. Da stellte sich die Frage, was mit dem Ensemble passieren soll, das für den Innenhof des Hauses gestaltet worden war. Vor unserem Antoniuskloster haben sie nun einen neuen Platz gefunden. Hier sind sie auch für eine breite Öffentlichkeit zugänglich“, erklärte Provinzoberin Schwester Katharina Kluitmann.
Gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenheims „Antoniushaus“ sowie einer Schülerabordnung aus dem benachbarten St.-Antonius-Gymnasium stellte Schwester Katharina das Figuren-Ensemble und den Künstler vor, der sich von Koblenz aus eigens auf den Weg nach Lüdinghausen gemacht hatte. Die drei Skulpturen seien ebenso Zeitzeichen wie auch Zeichen der Zeit. Vor 20 Jahren sei das Haus Portiuncula für Schwestern errichtet worden, die nicht mehr berufstätig waren, sich aber noch ehrenamtlich engagieren wollten. „Einige der Schwestern leben heute nicht mehr. Leider sind keine jungen Pensionärinnen nachgerückt. Seit zwei Wochen gehört uns das Haus nicht mehr. Aber die Skulpturen wollten wir mitnehmen“, berichtete Schwester Katharina den Gästen. Damit seien die Plastiken ein Sinnbild für die Beweglichkeit der Ordensfrauen und sie stünden für einen Perspektivwechsel. „Früher waren wir mehr die Gebenden. Heute wären wir nicht mehr da, wenn es nicht so viele Menschen gäbe, die uns helfen. Nun sind wir oft Empfangende“, sagte die Provinzoberin Dank an die zahlreichen Mitarbeitenden sowie Unterstützer. Die Franziskanerinnen von Lüdinghausen, von denen ein Sechstel nur noch außerhalb des Antoniusklosters lebt und arbeitet, stünden in einer großen Vergangenheit mit dem heiligen Franz von Assisi und Mutter Magdalena. „Aber wir wissen, dass wir eine Zukunft haben“, betonte Schwester Katharina.
Welling bedankte sich bei den Schwestern, dass sie diesen neuen Platz für die Skulpturen gefunden hätten. „Ich wünsche Ihnen und den Menschen, die an diesem Ort vorbeikommen, viel Freude damit“, sagte der 83-Jährige in der Feierstunde. Seit 1963 arbeitet er vornehmlich im sakralen Bereich. Dabei liege ihm besonders das Figürliche. „Ich habe übrigens auch schon für den ehemaligen Weihbischof von Trier und heutigen Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, etwas gefertigt“, verriet er am Rande der Feierstunde.
Text: pbm/mek
Fotos: Michaela Kiepe/Bischöfliche Pressestelle, privat